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Aktuelle Situation an den Wertpapiermärkten: Der aktuelle Kurs!


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Wann hat der Aktienmarkt seinen Boden gefunden? Bei der Beantwortung dieser Frage zählt eines nie: Der aktuelle Kurs! Weil kein Mensch in der Lage ist dies vorherzusehen. Denn, am Ende zählt für die Kurse nur eines, die Erwartung.


Erwarten Anleger, dass sich die Lage bessert, kaufen sie Aktien. Solange von einer Eintrübung ausgegangen wird, werden kurzfristig Positionen eingegangen, aber schnell wieder abgestoßen.


In dem Moment, wo sich die aktuelle Lage auch nur einen Hauch bessert, findet der Markt seinen Boden. Niemand kauft Aktien, wenn man von einer Verschlechterung ausgeht.


Wie stellt man aber fest, ob sich die Erwartungen, Hoffnungen auf wieder steigende Notizen verändert haben?


Zunächst muss man zwischen Erwartungen und Wirtschaftsdaten unterscheiden. Wirtschaftsdaten können immer schlechter werden, die Kurse aber steigen. Das geschieht, wenn Anleger zukünftig eine Verbesserung erwarten.


Privatanleger verpassen häufig das Tief, weil sie überall nur von schlechten Daten lesen und darüber in aller Ausführlichkeit berichtet wird. Wer den ganzen Tag nur von einer Rezession hört, ist nicht in Kauflaune. Daher werden Kurserholungen nicht getraut. Aber wenn der private Investor einmal investiert ist, bleibt er es in aller Regel.


Diese Meldungen sind für die Kurse jedoch irrelevant. Die meisten Datenströme blicken in die Vergangenheit und zeigen, was bereits geschehen ist - sie sagen nichts über die Zukunft, eben die Zukunftserwartung aus.


ABER: Wenn es einen Markt gibt, der recht treffsichere Erwartungen formuliert, dann ist es der Anleihemarkt.


Der Anleihemarkt ist treffsicherer als der Aktienmarkt. Solange keine Verbesserung der Lage erwartet wird, steigen die Renditen von Hochzinsanleihen (High Yields) gegenüber Staatsanleihen. Steigt der Spread (die Differenz zwischen guter und schlechter Bonität) nicht mehr weiter an, wie er es gerade demonstriert, gibt es erste kleine Fingerzeige einer Entwarnung.


Der Spread kündigt Trendwechsel am Aktienmarkt an oder zumindest kann man sich sicher sein, dass es sich um einen bevorstehenden Trendwechsel handelt, wenn die Spreads sinken und den Aktien damit in die Steigbügel helfen.

Das Ganze ist fordernd aber auch spannend, da der Zeitpunkt kommt und die Aktien in neue Sphären nach oben treibt. Die Voraussetzungen dazu werden schneller kommen als vielleicht heute vermutet.



Dem Dax auf der Spur (Fünf-Jahres-Zeitraum)


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Der Dax steht seit Beginn dieses Jahres vollends im Fokus der Inflation. Die Anlegerstimmung in den USA und Europa ist extrem schlecht geworden und verharrt auf diesem Niedrigstniveau seit mehr als vier Wochen, was als bemerkenswert einzustufen ist. Dies deshalb, weil es noch nie vorgekommen ist.


Die abrupt zu Ende gegangene Kryptowährungsrallye hat auch dazu beigetragen, die Stimmung generell zu torpedieren, wobei das in einem anderen Kontext zu sehen ist.


Sentiment- und Marktbreiteindikatoren bewegen sich in Extrembereichen, die in der Vergangenheit in absehbarer Zeit zu großen Bodenbildungsprozessen am Aktienmarkt geführt haben. 2002, 2008, 2020 kam es nach starken Kursrutschen anschließend zu starken Erholungen am Aktienmarkt.


Allerdings wurde da Liquidität in die Märkte gepumpt, Leitzinsen gesenkt, etc. Das ist 2022 nicht der Fall, das Gegenteil ist der Fall, die Notenbanken straffen die Geldpolitik, sie entziehen Liquidität – Auslöser war und ist die Inflation, die kerzengerade nach oben geschossen ist. Aber bei der kleinsten Gegenbewegung auch wieder zurückfallen wird.


Die US-Notenbank dürfte dann ihr Straffungsprogramm beenden oder abmildern, wenn es eine Verbesserung der Daten gibt.


Aber keine Sorge: Es werden wieder bessere Zeiten an den Märkten kommen. Solche Korrekturphasen, wie diese, sind glücklicherweise temporäre Phänomene.


Euro gegen US-Dollar (Fünf-Jahres-Zeitraum)


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Die immerwährenden Diskussionen über Zinserhöhungen in USA und Europa (hier ist bereits Vieles eskomptiert) bewegte unsere Einheitswährung in einer normalen Range, auf seinem niedrigen Niveau seit dem Jahre 2003 (!).

Die derzeitige Diskussion eines kompletten Abschneidens von der Gasversorgung hat den Euro sicherlich nicht begünstigen können, aber genauso wenig die nachwievor hohe Konsumlust der Amerikaner, weshalb das dortige Wirtschaftswachstum diametral gegenüber uns in Europa zu betrachten ist.


Hier entstand und läuft eine Pattsituation. Sollte die USA tatsächlich in eine Rezession (2023) hineinrutschen und die EZB die Zinsen mehr als aktuell angenommen erhöhen (kaum zu vermuten) würde der Euro nach oben schießen. Ansonsten in kleinen Schritten von seinem aktuellen Tief nach oben wandern.


Ein sonnig-entspanntes Wochenende wünscht


Dr. Volker Gronau

GRONAU Finanzmanagement GmbH

Wichtige Hinweise | Kein Angebot und keine Beratung


Diese Information dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt weder eine individuelle Anlageempfehlung noch ein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder sonstigen Finanzinstrumenten dar. Diese Ausarbeitung allein ersetzt nicht eine individuelle anleger- und anlagegerechte Beratung. Die Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers vom Euro abweicht.


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